Malo Mazurie`s Hot Five
Der Schlössle-Saal war wieder gut sehr besucht. Sowohl Mitglieder als auch erfreulicher Weise viele Jazz-interessierte Gäste unterschiedlicher Altersgruppen wollten sich dieses Konzert nicht entgehen lassen. Dieser Entschluss war gold-richtig, denn das, was Ihnen die fünf relativ jungen Musiker aus vier unterschiedlichen Ländern Europas boten, gehört zur europäischen Spitzenklasse. Wenn fünf Musiker aus vier Nationen so „harmonisch“ miteinander jazzen und aufeinander eingehen, kann „auch sonst“ in Europa nur die „richtige Musik“ erklingen.
Man hört sehr selten eine Formation, die so perfekt miteinander spielte, sich die Bälle zuwarf und mit eigener Freude und Esprit die Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hinriss. Malo Mazurie am kraftvollen Horn, mit herrlichen Phrasierungen und Sequenzen, wobei die „dirty tones“ ,auch eine Ausdrucksform des klassischen Jazz‘, nicht zu kurz kamen - Attilla Korb an der klaren, super swingenden Posaune – David Lukacs an der sowohl schmeichelnden als auch fordernden Klarinette bildeten eine perfekte Frontline, die nicht zu toppen ist. Felix Hunot am Banjo legte den verlässlichen, rhythmischen, klangvollen Teppich und wusste das Publikum auch mit seiner „single- string“ Technik zu fesseln. Chris Hopkins, als ältester der Gruppe am Piano, war dann der Garant für den vollkommenen Erfolg des Quintetts. Seine intelligente Untermalung und musikalische Absicherung der Formation am Piano bedeutete den I- Punkt über dem I. Jeder der Musiker präsentierte sich als Ästhet auf seinem Instrument.
Es wäre falsch an dieser Stelle die „tunes“ aufzuführen, die an diesem Abend gespielt wurden. Das war nicht wichtig, aber die Art und Weise, wie sie gespielt wurden, beindruckte die Zuhörer. Call and Response Technik, perfekte Unisono- Passagen der Frontline und Scat- Gesang, wobei die exakte Ausformung und Klanggestalt der Silbenfolgen weitgehend spontan improvisiert und die Stimme nicht zusätzlich zur Übermittlung von Sinninhalten, sondern allein als Instrument benutzt wird.
David und Attilla im Wechsel gegeisterten das Publikum mit dieser musikalischen Ausdrucksform.
(Der Ursprung dieser Form des Gesangs ist nicht bekannt. Louis Armstrong behauptete zwar, den Scat-Gesang 1926 bei der Aufnahme des Titels „Heebie Jeebies“ mit seinen Hot Five erfunden zu haben, aber das ist nicht erwiesen).
Dass Malo Mazurie mit seiner Hot Five diese Technik benutzte, war ein weiteres Highlight dieses erinnerungswürdigen Konzerts.
HC
Samstag, 20.05.2017, 20:00 Uhr
Schlössle Brauerei, Schlössleweg 3, Neu- Ulm/ Offenhausen
>>>> Ein internationales, musikalisches Highlight <<<<
Malo Mazurie ist in Frankreich geboren, dort auch aufgewachsen und begann bereits mit 7 Jahren Kornett zu spielen. Als absoluter Bix Beiderbecke Fan tauchte er bereits mit 10 Jahren auf Bühnen auf und spielte mit Oldtime – und Swinggruppen.
Für alle Stilrichtungen offen, studierte er klassische Trompete und Komposition.
Erstmalig wurde er dann 2008 mit dem „Kobe Jazz Street Award“ ausgezeichnet, spielte in Japan, Korea, USA, Afrika, Kanada und natürlich auch in Europa. U.a. trat er mit Dan Barrett, Howard Alden, Rossano Sportiello, Paolo Alderighi und Duke Heitger auf. Bei den internationalen Hot Five mit dabei ist
- der ungarische Ausnahme- Posaunist Attilla Korb,
- der phantastisch swingende holländische Klarinettist David Lukacs, der auch in der Dutch Swing College Band seinen Stammplatz hat,
- der über jeden Zweifel erhabene Chris Hopkins am Piano und
- Felix Hunot am fetzenden Banjo.
Eintritt:
Euro 20,00 / 15,00/ 5,00 (normal/ ermäßigt*/ Mitglieder)
Frühes Kommen sichert gute Plätze!
Veranstaltungsort: Schlössle Brauerei, Neu- Ulm/ Offenhausen, Schlössleweg 3